Nur eine Kurzfassung meiner Gedanken:
Autismus: hat Fähigkeiten wie Rain Man, lebt in seiner eigenen Welt, ist aggressiv (Amokläufer), kann nicht reden oder kommunizieren, hat keine Gefühle, kann nicht in die Augen schauen, hat und will keine Freunde, geht nicht auf Konzerte, ist nicht gesellig, ist ein Computer-Nerd, ist geistig behindert, kann nur in Behindertenwerkstätten arbeiten, etc…
AD(H)S: Zappelkinder, brauchen alle Ritalin, um zu funktionieren
Klinefelter: Nie gehört, was ist das? Ach so, Testosteronmangel. Ja, dann ist es ja eh heilbar, lebenslange Testosterontherapie reicht. Eher unterdurchschnittlich intelligent, Legastheniker. Unfruchtbar.
etc,etc …
Egal ob körperliche Behinderung oder Verhaltensstörung (Betroffene, die großen Leidensdruck empfinden, sehen es als Störung – Betroffene, die besser damit umgehen können oder milder betroffen sind, sehen es eher als Veranlagung, als etwas, das eben dazu gehört und so akzeptiert wird) – überall findet man haarsträubende Vorurteile und auch nicht die Neugier, sich damit profund auseinanderzusetzen.
Betroffene könnten sehr gut damit leben, wenn die Gesellschaft sich nicht so scheiße verhalten würde, sich selbst als normal betrachtet und alles andere als abnormal und damit weniger Wert. Der inklusive Teil der Gesellschaft fehlt völlig. Barrierefreiheit beginnt bereits in den Köpfen! Nennt sich auch Empathie, sich in die Rolle des anderen hineinversetzen zu können.
Es macht mich wütend, dass der Kampf gegen die Vorurteile wesentlich mehr Kraft kostet als sich selbst anzunehmen, so wie man ist. Erst die Umgebung drückt den Stempel der Abnormalität auf, weil sie nur die Schwächen sieht, nicht die Stärken.